Die Sorbet Serie

Die ersten Bilder der Sorbet Serie entstanden 2018, nach einer sehr reise- und arbeitsintensiven Phase, in der all die angestrebten Dinge  zum Greifen nah schienen, mir persönlich jedoch die Leichtigkeit entglitt. Alles schien so ernst, alles musste schnell gehen und sollte am besten vorgestern umgesetzt werden. Meine Arbeit war nur noch ein Abrufen von kreativen Werkzeugen und an manchen Stellen fehlte mir ein Augenzwinkern ;-)

Ich habe mich schon früh im Leben für einen sehr unkonventionellen Weg entschieden, um täglich meiner Fantasie begegnen zu dürfen, aber die fehlte mir irgendwann im Hamsterrad des Lebens. Ironischerweise war der Weg zurück zum Augenzwinkern wieder ein fast mechanisches Abrufen von kreativen Werkzeugen: der Griff zu den fröhlichsten Farben, die ich in meinem Studio finden konnte und der Griff zu der Technik, die das zufälligste Ergebnis versprach - der Nass in Nass Malerei.

Ich wollte bewusst vom Karussell des Perfektionismus abspringen. Wollte mich ins Chaos stürzen, Kontrolle abgeben, um endlich wieder die überraschende und ungeplante Kraft der Farben zu erleben. So habe ich angefangen mit der rauen, unbearbeiteten Seite der Leinwände zu arbeiten. Um den jetzt sichtbaren Effekt zu erzielen, habe ich die Leinwände mehrfach mit Wasser, Kreide und Farbe überzogen. Dabei habe ich die Fließrichtung nie beeinflusst, damit die Farben sich ihren Weg auf der porösen Leinwand von alleine suchen konnte. Erst nach mehreren Farbaufträgen und einer längeren Trockenphase, die es zwischen den Schichten braucht, zeigte sich das finale Bild, was scheinbar keine definierten Grenzen hat und für mich jedesmal eine Infusion des Glücks bedeutet.

Die kleinen, unperfekten Dinge wurden bewusst so belassen: durch das mehrfache Benetzen der Leinwand ist das Holz ab und an minimal verzogen und im Rahmen so befestigt, dass es das Auge ein klitzekleines bisschen irritieren soll, um uns immer wieder daran zu erinnern: wir sollten nichts im Leben so ernst nehmen, wie die Leichtigkeit und den Humor… und das Chaos mit offenen Armen empfangen. 

Die Serie trägt diesen Namen, weil die ersten Werke mit ihrer Transparenz an Sorbet Eis erinnerten. Trotz der Intensität manch neuer Werke ist der Name geblieben und die Bilder heißen Sorbet Lime (grün), Sorbet Lemon (gelb) und Sorbet Bellini (alle pinken, rötlichen und orangefarbenen Töne).

Die Sorbet Serie wird auf einer, speziell dafür vorbereiteten, Leinwand gemalt. Weil ich nur auf diese bestimmte Leinwand zurückgreifen kann, sind besonders die großen Formate zur Zeit stark limitiert. Für die Bilder mische ich Acrylfarben und Pigmente mit Wasser an und diese Farbmischungen werden Schicht für Schicht auf die Bilder aufgetragen.

Jedes Sorbet muss liegend trocknen, so kann ich, je nach Format, nur an drei bis zwölf Bildern pro Serie arbeiten. Da jedes Bild einzigartig ist, trocknen sie auch unterschiedlich schnell und so können nicht alle Bilder aus einer Serie gleichzeitig gerahmt und gezeigt werden.

Jedes Sorbet hat seine eigene Ausstrahlung und wirkt, je nach Lichteinfall, immer anders. Sollte Dein Lieblingsbild bereits verkauft worden sein, frag bitte unbedingt nach, ob sich aus dieser Serie noch Bilder im Studio befinden und darauf warten gezeigt und gerahmt zu werden.